Krankheiten

Krankheiten

Laut „Pschyrembel“, dem medizinischen Wörterbuch, ist eine Krankheit eine  „Störung der Lebensvorgänge in Organen oder im gesamten Organismus mit der Folge von subjektiv empfundenen und/oder objektiv feststellbaren körperlichen, geistigen oder seelischen Veränderungen“.

DNA-Viren

Hepatitis-B-Virus

Hepatitis B

 

Herpes-simplex-Virus

Lippenherpes (z.B.)


Pockenvirus

Pocken

RNA-Viren

Grippevirus

Grippe

 

Mumpsvirus

Mumps

 

Viren von Erkältungskrankheiten

Erkältung

Bakterien

Staphylococcus aureus
Hautkrankheiten

 

Clostridium tetani
Tetanus (Wundstarrkrampf)

 

Salmonella typhi
Typhus

 

Diplococcus penumoniae
Lungenentzündung


Mycobacterium tuberculosis
Tuberkulose

Protozoen (Einzeller)

Entamoeba histolytica
Amöbenruhr

 

Trypanosoma gambiense
Schlafkrankheit

 

Plasmodium
Malaria

Pilze

Candida (Hefe)
Geschwüre an Lunge, Lymphknoten, Haut und Schleimhäuten

Würmer

Peitschenwurm
Durchfall, Anämie

 

Spulwurm
Übelkeit, Erbrechen

Krankheitserreger…
Pilze, Bakterien, Parasiten oder Viren – sie alle können bei uns Krankheiten auslösen.
Wie stark eine Krankheit auftritt und wie gefährlich sie uns werden kann, hängt mit den Fähigkeiten unseres Immunsystems und mit unserem gesundheitlichen Allgemeinzustand zusammen.
Grundsätzlich ist es nicht im Sinne von Keimen, ihren Wirt zu töten. Sie brauchen ihn für ihr eigenes Überleben.

…..haben kein leichtes Spiel
Unser gesamter Körper besteht aus spezialisierten Zellen. Muskelzellen sind nur für das Zusammenziehen von Muskelfasern zuständig, rote Blutkörperchen nur für den Transport von Sauerstoff.
Immunzellen sind nur dafür zuständig, unseren Körper von körperfremden Stoffen zu befreien. Sie sind Spezialisten auf ihrem Gebiet. Sind unsere Immunzellen gesund und trainiert – haben sie also immer wieder Kontakt zu unterschiedlichen Erregern –, werden sie mit den meisten Keimen alleine fertig.

Wodurch werden Symptome verursacht?

Viren, die nicht sofort eliminiert, sondern in großem Umfang von unseren Zellen vervielfältigt werden, lösen viele Reaktionen im Körper aus.

Das folgende Beispiel erklärt die üblichen Symptome einer Erkältung:

Tag 1 bis 3
Kratzen im Hals ist häufig der Beginn einer Erkältung. Die Schleimhaut im Hals- und Rachenraum ist eine der ersten Barrieren gegen Erreger. Wird diese von den Viren angegriffen, kann sie sich entzünden – ein Zeichen, dass unsere Immunzellen ihre Arbeit tun und Botenstoffe entsenden, um Hilfe zu holen.

Schnupfen: Durch die Produktion von Nasenschleim und Niesen versucht der Körper, die Viren loszuwerden.

Tag 4 bis 6
Die Beschwerden werden stärker, man fühlt sich müde und abgeschlagen – kein Wunder, schließlich arbeitet der Körper auf Hochtouren.

Gliederschmerzen kommen durch spezielle Botenstoffe unseres Körpers zustande. Auf chemischem Weg geben sie rasend schnell Informationen weiter. Sie sind äußerst wichtig, weil nur durch diese Kommunikation unser Immunsystem effizient arbeiten kann. Gleichzeitig lösen die Botenstoffe aber Schmerzreize in den Nervenzellen aus.

Leichtes Fieber kann hinzukommen: in einem Steuerungszentrum im Gehirn wird der Sollwert für die Körpertemperatur nach oben verstellt. Ausgelöst wird dies durch Entzündungs-Botenstoffe (Cytokine). Diese Moleküle werden von Zellen des Immunsystems ins Blut abgegeben und in den Blutbahnen zum Gehirn transportiert. Fieber hilft aus zwei Gründen:
– Teile des Immunsystems arbeiten bei höheren Temperaturen schneller und
– die Ausbreitung von Krankheitserregern wird eingedämmt.

Der Schnupfen wird zähflüssiger, die Nasenschleimhaut schwillt an. Auch die Nasennebenhöhlen können von der Infektion betroffen sein und sich entzünden.

Trockener Reizhusten setzt langsam ein, der im Verlauf der Erkältung produktiv wird: durch die Entzündung der Atemwege wird verstärkt Schleim gebildet. Unser natürliches Reinigungssystem in Form von Millionen Flimmerhärchen kann dann an seine Grenzen kommen. Husten hilft dabei, den Schleim und mit ihm die Krankheitserreger aus den Atemwegen zu entfernen.

Tag 7 bis 9
Die Beschwerden lassen nach. Meist bleibt der Husten noch eine längere Zeit bestehen und hilft, die Atemwege wieder komplett zu reinigen.

Wie vermehren sich Viren eigentlich?

Beispiel: RNA-Virus

① Wenn ein Virus mit seinem „Schlüssel“ (= Antigen) das „Schloss“ der Zelle (= passender Rezeptor) aufschließen kann, erhält es Eintritt.

② Das Virus entlässt seine RNA (wenn es ein RNA-Virus ist) in das wässrige Zellinnere. Auf der RNA steht die Bauanleitung für neue Viren.

③ Als Erstes wird die Information für ein spezielles Enzym abgelesen, das beim Vervielfältigen hilft.

④ Die RNA wird vervielfältigt und die genetische Information für die weiteren Bestandteile des Virus abgelesen.

⑤ Proteine, die dem Virus seine Struktur geben, werden an einem speziellen „Apparat“ der Körperzelle gebildet, dem Endoplasmatischen Retikulum.

⑥ In einem ersten Schritt werden bestimmte Teile des Virus zusammengebaut.

⑦ In einem zweiten Schritt wird das Virus komplett fertiggebaut.

⑧ Das fertige neue Virus wird ausgeleitet.

Dieser Vorgang geschieht in einer Zelle hundert- oder tausendfach, je nachdem wie oft die RNA von der Polymerase abgelesen wird.

Beispiel: DNA-Virus

① Passen Antigen des Virus und Rezeptor der Wirtszelle, erhält das Virus Zutritt.

② Das Virus wird von der Zelle aufgenommen, seine DNA ins Zellinnere entlassen.

③ Die Virus-DNA muss in den Zellkern transportiert werden, weil sie nur dort von speziellen Enzymen bearbeitet werden kann. Es gibt Virenarten, bei denen die Virus-DNA in die menschliche DNA eingebaut wird.

④ Die Virus-DNA wird in eine ablesbare so genannte messengerRNA umgeschrieben.

⑤  Die mRNA (= Bauanleitung) wird außerhalb des Zellkerns abgelesen.

⑥ Die Zelle baut anhand der Anleitung die Bestandteile des Virus.

⑦ Das Virus wird zusammengebaut…

⑧ …und entlassen, entweder durch Knospung oder indem die Zelle aufplatzt und alle neu gebildeten Viren (Hunderte oder Tausende) entlässt.

Virale Erkrankungen und Medikamente

Gegen virale Erkrankungen helfen keine Antibiotika, da Viren keinen eigenen Stoffwechsel besitzen und keine Lebewesen im eigentlichen Sinn sind. Antivirale Medikamente zu entwickeln, stellt aufgrund des Zellparasitismus der Viren eine große Herausforderung dar. Oftmals geht die Produktion mit einer mehr oder weniger großen Toxizität (Giftigkeit) der Medikamente für die eigenen Körperzellen einher. Der Nutzen muss in jedem Einzelfall genau bedacht werden.

Masern, Mumps, Röteln, Windpocken, Hepatitis, Influenza, FSME… all das sind virale Erkrankungen, gegen die Impfstoffe zur Verfügung stehen. Es hängt von der Mutationsfreudigkeit eines Virus ab, wie lange die Wirkung einer Schutzimpfung anhält. Verändert sich ein Virus kaum – wie ein Masernvirus –, kann der Schutz mitunter ein Leben lang anhalten. Mutiert ein Virus häufig – wie ein Grippe- oder Coronavirus –, ist der Schutz zeitlich begrenzt bzw. nicht so effizient.

Komplikationen

Ebenso wie Impfungen können Krankheiten sofortige oder spätere Komplikationen mit sich bringen. Dies ist ein Risiko, das nicht vorhergesagt werden kann und auch mit der Gabe von sonstigen Medikamenten zusammenhängen kann.

Risiken und Nutzen müssen individuell sorgfältig gegeneinander abgewogen werden.